Wie alles begann

Mein erstes Jahr im Tourenwagensport, 1999, fuhr ich mit meinem BMW 325i, Bj 1987, noch mit dem getunten Originalmotor mit etwa 200 PS. Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich eine PS-Kur durchzuführen. Ich wollte einen Motor, der zuverlässig und leistungsstark ist. Nach langer Suche wurde mir ein fahrbereiter M5 (E34) angeboten. Der 3,6l Motor mit 316 PS war optimal, jetzt konnte es los gehen.
Das Hauptproblem waren die großen Abmessungen des M5 Motors. Die Motorhalterungen, die ich selbst herstellte, wurden nach vorne versetzt. Der Wasser- und Ölkühler wanderten vor das Schloßblech. Die Kardanwelle und das Schaltgestänge mussten gekürzt und gewuchtet werden. Das Getriebe nahm ich auch vom M5.
Zusätlich mußte ich die Karroserie nachschweißen und mit dem Käfig verbinden. Der Bremskraftverstärker hatte auch nicht mehr Platz und mußte von einem Waagebalken ersetzt werden. Vorne bekam der 3er Bremsscheiben mit 290mm Durchmesser und einen 6-Kolben-Rennsattel spendiert.
Der Motor selbst blieb original, ich lagerte nur die Kurbelwelle neu und entfernte den Kaltstartzusatzkompressor. Meine Kumpels Mario Schrott und Mario Pohl (von links) halfen mir stets bei meinem Selbstmordprojekt. Beim ersten Einsatz auf der Rennstrecke ist ihnen das lachen überigens wieder vergangen. Das Einfädeln des Motors in den kleineren Motorraum meines 3ers war zum Weinen. Ich hatte vorne und hinten nur einen Zentimeter Platz.
Als der Motor fix war, begann der harte Teil. Ich holte mir beim BMW-Händler die Schaltpläne vom 325i (E30) und vom M5 (E34). Ich mußte die Motorelektronik des M5 mit der Bordelektronik des E30 verbinden. Zusätzlich brauchte das M5 Steuergerät ein Tachosignal, weil es sonst auf Notprogramm laufen würde. (V-Max=250 km/h).
Seit zwei Jahren fahre ich jetzt in der Königsklasse B4 bei Tourenwagenrennen europaweit mit. Der Motor ist wie gewünscht problemlos und bringt auch genug Leistung. Mehr Leistung wäre sicher kein Problem, aber das würde die Karroserie, die Antriebswelle und das Differential nicht sehr freuen. Das Wichtigste in einer Rennsaison ist das Gesamtpaket:
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